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Nikotinersatzprodukte

  • Durch vorübergehende Nikotinsubstitution:
    • wird dem Körper weiterhin Nikotin zugeführt, ohne die sich in der Zigarette befindenden anderen Schadstoffe, wie Teer, Reizgase etc.,
    • können initiale Entzugssymptome (Verstimmung, Nervosität, Konzentrationsstörungen, Rauchverlangen und Gewichtszunahme) vermindert oder sogar vermieden werden,
    • kann die Kopplung der Tabakabhängigkeit mit dem Rauchritual aufgehoben werden,
    • können die Erfolgschancen eines Rauchstopps markant verbessert werden. Wichtig ist dabei, dass die Dosierung ausreichend hoch ist (wurde bisher häufig missachtet). Da auch mittels hoher Dosen die schnelle Anflutung von inhaliertem Nikotin kaum nachzuahmen ist, braucht es Erläuterungen für die Patientin und den Patienten. Bewährt haben sich insbesondere die Kombinationen zwischen lang- und kurzwirkenden Formen des Nikotinersatzes. Auch über die ersten 3 Monate hinaus kann eine schnell wirkende Einnahmeform weiter eingesetzt werden (Reduktion des Craving).
  • Relative Kontraindikationen:
    • instabile oder sich verschlechternde Angina pectoris, Prinzmetal-Angina
    • klinisch relevante Arrhythmie
    • Status nach frischem Myokard-Infarkt (innerhalb von 2 Wochen) oder apoplektischem Insult (kann das Rauchen trotz Ereignis nicht aufgegeben werden, wird heute, da weit weniger gefährlich, Nikotinersatz empfohlen.)
    • Schwangerschaft
    • Kindern unter 12 Jahren. Für Jugendliche soll das Präparat nur bei starker Nikotinabhängigkeit angewendet werden.
  • Darreichungsformen:
    • Verschiedene Applikationsformen ermöglichen eine individuelle Anpassung der Substitutionsbehandlung. Vor- und Nachteile müssen mit der Patientin oder dem Patienten besprochen werden.
  • Nikotinersatzprodukte können kombiniert werden:
    • Langzeitwirkende (z.B. Depotpflaster) können mit kurzzeitwirkenden Nikotinersatzprodukten (z.B. Kaugummi, Lutschtabletten etc.) kombiniert werden.
    • Nikotinersatzprodukte und Bupropion.
    • Kombinationstherapien haben eine grössere Wirksamkeit als Monotherapien.

Zur Nikotinsubstitution vgl. auch:

 

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